
Wichtige Impulse aus den 17 SDGs der Vereinten Nationen
Seit fünf Jahren sind die „Sustainable Development Goals“, SDGs, der Vereinten Nationen der ganz große Rahmen für die nachhaltige Zukunft unseres Planeten.
Diese 17 Ziele mit den 169 Unterzielen beinhalten alle Themen, die wir brauchen, damit alle Menschen im Einklang mit der Natur leben können. Das CSR Dialogforum versteht sich als Plattform für alle Themen der Nachhaltigkeit und bietet seinen Mitgliedern Austausch und Vernetzung – damit unterstützen wir SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Wir sehen uns auch als Botschafter der SDGs, die wir laufen über alle Kanäle promoten.
Im Ergebnisbericht des Global Survey zu Nachhaltigkeit und den SDGs vom Jänner diesen Jahres wurde erhoben, dass der weltweite durchschnittliche Bekanntheitsgrad der SDGs bei knapp 50% liegt (Europäische Union: 56%; Deutschland: 46%). Der Global Survey wurde von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit) im Rahmen der „Exportinitiative Umwelttechnologien“ finanziert und von der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Beratung Schlange & Co. (S&C) konzipiert und durchgeführt. Das Center for Business and the Environment (CBEY) der Yale University war als akademischer Partner für die wissenschaftliche Begleitung beauftragt.
Klimaschutz (SDG 13) ist laut dieser Studie das am häufigsten aufgeführte SDG von persönlichem Interesse, gefolgt von Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3) und Hochwertige Bildung (SDG 4). Diese Ergebnisse sind regional weitgehend konsistent. Ferner findet sich eine Aufstellung über die Bedeutung der SDGs nach Altersgruppen. Hier zeigt sich deutlich, dass die SDGs vor allem die Altersgruppen zwischen 20 und 39 interessieren, wobei der Fokus auf SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz liegt. Hier sind durch die „Fridays for Future“-Bewegung auch die unter 20-Jährigen besonders sensibilisiert. Die älteren Gruppen legen höheren Wert auf SDG 3: Gesundheit und SDG 4: Bildung. Pensionisten bewegen vor allem Umweltthemen sowie SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.
Dringendster Handlungsbedarf sind aus Sicht der Wirtschaft die Themen verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12); Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) sowie Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9).
Die in der Politik bzw. im öffentlich-rechtlichen Sektor tätigen Befragten schätzen den Bekanntheitsgrad von Nachhaltigkeit und den SDGs noch niedriger ein als Befragte in Unternehmen der Privatwirtschaft. Die Befragten aus Politik und Verwaltung geben an, dass Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) und Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12) sowie Klimaschutz (SDG 13) für ihren Sektor oberste Priorität haben.
Die SDGs sind insgesamt in der Wissenschaft und Bildung eher unbekannt. Bemerkbar ist der sehr negative SDG-Bekanntheitsgrad, der den Vertretern der Wirtschaftswissenschaften
beigemessen wird. Dies könnte ein Indikator dafür sein, dass die SDGs noch nicht ausreichend in den klassischen Wirtschaftsstudiengängen und -forschungsbereichen thematisiert werden. Als SDGs mit hoher Priorität für Bildungs- und Forschungseinrichtungen werden ähnliche Ziele identifiziert wie in anderen Segmenten, wobei Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) am höchsten bewertet werden, gefolgt von nachhaltigem Konsum und Produktion (SDG 12). Nicht überraschend wird hochwertige Bildung (SDG 4) als die dritthäufigste Antwort genannt.
Sowohl das Konzept der Nachhaltigkeit als auch die SDGs werden laut den Vertretern der
Zivilgesellschaft als noch weitestgehend unbekannt eingeschätzt. Die Priorisierung der SDGs durch die Befragten aus der Zivilgesellschaft spiegelt die Priorisierung der Politik und Verwaltung wider, bei denen Klimaschutz (SDG13) und verantwortungsbewusster Konsum und Produktion (SDG12) an erster Stelle stehen, gefolgt von hochwertiger Bildung (SDG4) und nachhaltigen Städten und Gemeinden (SDG11).
Generell ist es interessant, wie unterschiedlich die Antwortquoten ausfallen. Österreich hat mit einer niedrigen Antwortquote offensichtlich noch einigen Aufholbedarf, was die Aufmerksamkeit für dieses Thema betrifft. Ein weiterer Indikator für das geringe Interesse an den SDGs ist möglicherweise die Tatsache, dass Österreich erst heuer seinen ersten SDG-Fortschrittsbericht dem High Level Political Forum der UNO vorgelegt hat. Deutschland hat im Vergleich dazu seit 2016 jedes Jahr berichtet. Wir dürfen auf weitere Fortschritte gespannt sein!
Autorin: Ursula Oberhollenzer