Afrika und Nachhaltigkeit – wie geht das zusammen?
Afrika ist derzeit wieder stark im Fokus, nicht nur in meinen Aktivitäten. Mein soeben im Business Art Magazin mit dem Schwerpunkt Afrika erschienener Artikel beleuchtet den Status Quo. Hans Stoisser’s Workshop zum Thema „Agil vernetzen in Afrika“ hat gestern weitere interessante Themen aufgeworfen und interessante Beispiele für gelungene Zusamenarbeit zwischen Österreich und afrikanischen Ländern gebracht. Im Springer Verlag erschien kürzlich ein Sammelband über CSR in Subsahara Afrika, den unser wissenschaftlicher Leiter, René Schmidpeter, herausgebracht hat. Letzte Woche fand eine ganztägige Veranstaltung an der WKO zu Afrika statt. Alles deutet darauf hin, dass in Österreich das Interesse an Afrika wächst – und das ist gut so!
Afrika ist so divers wie groß und nicht einmal regional besonders homogen. Einige wenige Highlights: die Größe Afrikas wird oft falsch dargestellt, daher hier ein creative commons-Bild, das den Kontinent ins rechte Licht rückt.
Die Bevölkerungszahlen in den über 50 Ländern des Kontinents liegen derzeit bei rund 1,2 Mrd., bis 2050 soll es weit über 2 Mrd. AfrikanerInnen geben, die Mehrheit von ihnen unter 30 Jahren und mehr als die Hälfte davon wird in Städten leben.
Den Link zur Nachhaltigkeit finden wir z.B. in der Agenda 2063 der Afrikanische Union (ein Zusammenschluß vergleichbar der EU), die viele Geminsamkeiten mit der Gründungsidee der Europäischen Union aufweist und in der Nachhaltigkeit groß geschrieben ist. Hier die sieben Leitsätze daraus:
- Ein prosperierendes Afrika basierend auf inklusivem und nachhaltigem Wachstum.
- Ein integrierter Kontinent, politisch vereint auf den Idealen des Pan-Afrikanismus und der Vision der Afrikanischen Renaissance.
- Ein Afrika mit guter Staatsführung, Demokratie, Respekt für die Menschenrechte, Justiz und Rechtsstaatlichkeit.
- Ein friedliches und sicheres Afrika.
- Ein Afrika mit starker kultureller Identität sowie gemeinsamem Erbe, gemeinsamen Werten und Ethik.
- Ein Afrika, dessen Entwicklung von Menschen getrieben ist, beruhend auf dem Potential der Menschen Afrikas, im Speziellen der Frauen und Jugend, und das sich im die Kinder kümmert.
- Afrika als ein starker, vereinter, resilienter, einflussreicher globaler Partner.
Andererseits besteht der Zusammenhang in den Sustainable Development Goals der UN, die bis 2030 unsere Welt nachhaltiger gestalten sollen. Sie gelten für alle Länder, wobei der Aufholbedarf Afrikas dabei ungleich größer ist als hierzulande. Nachhaltigkeitsengagement beruht auf den drei Säulen Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie und muss im Kerngeschäft verankert sein. Die Entwicklung Afrikas ist auch für die heimische bzw. europäische Wirtschaft eine große Chance, nachhaltiges UnternehmerInnentum mit Wachstum zu vernüpfen in einem Markt, der (fast) alles braucht. Ergreifen wir diese Chance und teilen iwr unser Engagement und Know-How, um der Ursprungsidee der Nachhaltigkeit genüge zu tun: hinterlassen wir unseren Kindern und Enkeln eine immer noch lebenswerte Welt!
Ursula Oberhollenzer, MSc